17114 Überbauung Ämet, Birmensdorf

Bauherr
Nest Sammelstiftung
Architekt
Hauenstein La Roche Schedler Architekten AG
Unsere Leistung
Bauherrenvertretung

Die Wohnüberbauung Ämet liegt in einem Neubaugebiet oberhalb des Bahnhofs Birmensdorf. Auf den beiden Baufeldern wurden durch einen Gestaltungsplan u.a. bezüglich hoher architektonischer Qualität, Anzahl Gebäude, Abstände und Höhen enge planerische Rahmenbedingungen gesetzt.

Die zwölf Häuser mit zweieinhalb- bis vier-Zimmer-Wohnungen sind in zwei Reihen versetzt hintereinander im ansteigenden Terrain angeordnet. Trotz der hohen Dichte wird durch die versetzte Anordnung und Staffelung der Gebäudekörper sowie durch die mehrheitlich dreiseitige Ausrichtung der Wohnungen eine grosse Vielfalt an Ausblicken erzeugt.

Pro Baufeld verbindet eine Tiefgarage je sechs Häuser. Aus diesem betonierten Sockel wachsen die in Massivbau erstellten Treppenhauskerne. Um die Kerne bildet die lineare Grundstruktur des Holz-Skelettbaus das architektonische Rückgrat der Häuser. Aussen sind die Holzhäuser mit einer dünnen vorgehängten Hülle aus Faserzementplatten verkleidet. Der Holzbau bleibt in seiner Struktur und Materialität im Innenraumraum durch die sichtbaren Stützen und Unterzüge sowie bei den Balkonen und Öffnungen lesbar. Neben der primären Holzskelettstruktur bestehen auch die Decken sowie die konstruktiven Aussenwände aus Holz. Die innenliegenden Wände wurden in Leichtbauweise erstellt und komplementieren zusammen mit dem dunklen Bodenbelag die Holzstrukturen. Die gewählten Konstruktionen folgen dem Prinzip der Bauteiltrennung was eine spätere Rückbaubarkeit und Möglichkeiten der Kreislaufwirtschaft unterstützen.

Neben der Faszination der Architekten für Holzbau war die ethisch ökologische Ausrichtung der Nest Sammelstiftung als Bauherrin mitentscheidend für die Wahl als Holzbauten. Das eingesetzte Holz besteht zu 97% aus zertifiziertem Schweizer Holz. Die erhöhten Ansprüche der Bauherrin in Sachen Nachhaltigkeit sind zudem bei der Wärmeerzeugung via Erdsonden, PV-Anlage mit ZEV, Anlehnung der Planung an Energielabels sowie der zahlreichen Begegnungsräume und Biodiversität in der Umgebung im Projekt sichtbar.

Durch die Inszenierung der Holzstruktur ist eine Siedlung entstanden, die sich vom Einheitsbrei des Massenwohnungsbaus abhebt und Wohnungen mit vielfältigen sinnlichen Erlebnissen bietet.

Das Resultat sind präzise in die Landschaft gesetzte Häuser, die vielfältig und pragmatisch materialisiert wurden. Das aussen wie innen sichtbare Holzskelett steht in einem Spannungsverhältnis zur Gebäudehülle wie auch zum Ausbau, was die erwünschte Ambivalenz und Spannung erzeugen.

Das Projekt wurde in zwei Etappen Ende 2022 und Frühjahr 2023 fertiggestellt.

2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
2018
2019
2020
2021
2022
2023
2024
2025
2026
2027
2028
2029
2030
2031